Disclaimer

Ich hasse Gewalt. Ich verabscheue Drohungen gegen die körperliche Unversehrtheit anderer Menschen, Drohungen sexueller Natur und psychische Angriffe um Menschen zum Schweigen zu bringen. Was Anita Sarkeesian und Zoe Quinn lesen und hören mussten, sollte kein Mensch lesen oder hören müssen. Was Lizzy Finnegan, Kolumnistin beim Escapist, ertragen musste, als ihre Kinder bedroht wurden, weil sie sich pro-#GamerGate engagierte, sollte niemand durchmachen müssen.  Wer anderen Menschen so etwas antut oder sie auf Grund von Merkmalen, die sie sich nicht aussuchen konnten beschimpft oder belästigt hat weder in der Konsumentenrevolte noch auf der Gegenseite etwas zu suchen. Ich und viele Unterstützer des Hashtags wollen mit diesen Leuten nichts zu tun haben.  Ich hoffe auf der Gegenseite sieht es genauso aus, aber ich hab da so meine Zweifel. Noch einmal: Ich verurteile jegliche Form von psychischer Gewalt und jede Drohung in diesem Konflikt, egal wer sie ausspricht oder ausgesprochen hat. 


 

Wieso?

Eine berechtigte Frage. Jetzt, nach einem Jahr fällt es mir ein, meine Gedanken zur Konsumentenrevolte in eine lesbare Form zu gießen. Wieso? Wieso jetzt? Wieso gerade ich?

Lasst mich zuerst die letzte Frage beantworten: Weil ich es kann. Das klingt zuerst großkotzig, aber ich bitte darum, meine Erklärung abzuwarten: In der Vergangenheit gab es diverse Fälle, in denen sichtbare Befürworter des Hashtags Drohungen ausgesetzt waren. Schmierereien an Bürotüren, Doxxing (das Verbreiten von persönlichen Daten wie Adresse oder Telefonnummer der Person zum Zweck der Belästigung), Messer in der Post mit der Aufforderung, diese an sich selbst zu verwenden, Anrufe beim Arbeitgeber mit dem Ziel den Betreffenden um seinen Job zu bringen, you name it. In Deutschland herrscht Impressumspflicht, das heißt, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten muss ich mich praktisch selber doxxen, bevor ich ein Wort geschrieben habe. Ich nehme dieses Risiko in Kauf weil ich unabhängig bin. Ich bin mein eigener Arbeitgeber, ich lebe allein und wer mir die Scheibe einwerfen will, soll das ruhig tun, ich werde es verkraften. Und ihn anzeigen.Was mich endlich zum ‚Wieso?‘ bringt.

Wieso nehme ich diese Unwägbarkeiten in Kauf? Ich habe schon längere Zeit mit dem Gedanken an diesen Blog gespielt, aber den letzten Impuls, die Sache wirklich anzugehen hat mir der Artikel ‚Unhappy Birthday, GamerGate‘  gegeben, den die ZDF-Journalistin Valentina Hirsch auf ihrem persönlichen Blog veröffentlicht hat. Ich werde mich in einem ausführlichen Artikel näher mit ihren Einlassungen beschäftigen, an dieser Stelle sei nur gesagt, dass ihr Artikel alles repräsentiert, was in Deutschland mit der Berichterstattung über GamerGate schief läuft: Es wird einfach irgendetwas aus Artikeln nachgeplappert, die Journalisten geschrieben haben deren Motto ‚Fuck Ethics, Make Money‚ (‚Scheiß auf Ethik, mach Kohle‘) lautet. Die gleichen Journalisten, denen von GamerGate unethisches Verhalten vorgeworfen wird erteilen sich selbst die Absolution und die deutsche Presse übt sich in ‚Listen and Believe‘ (etwa:’Zuhören und Vertrauen‘, ein von Anita Sarkeesian vorgeschlagenes Konzept nachdem man vorbehaltlos jeder Frau glauben sollte, wenn sie von ihren Erfahrungen berichtet, einfach nur auf Grund ihres Geschlechts. Nachfragen unerwünscht). Offensichtlich beschränkt sich die Recherche in Deutschland auf das Heraussuchen möglichst dämlicher pro-#GamerGate Artikel und das Blog von Leigh Alexander.

SocJus

Und deshalb möchte ich ein kleines Gegengewicht sein, ein juckende Laus im Pelz der ewig Betroffenen. Im Laufe der Zeit soll hier eine deutschsprachige Ressource entstehen mit der eine Perspektive abseits des von den Mainstreammedien in Deutschland gefahrenen Kurses sichtbar und auch für Außenstehende nachvollziehbar wird. Ich mache aus meiner Parteilichkeit keinen Hehl und habe mir doch vorgenommen so objektiv wie möglich mit den Argumenten der Opposition umzugehen.

Wünscht mir Glück!

 

 

Fotomontage: Anonymous auf reddit.com